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Risiko für Zähne durch Piercings im Mundbereich

Piercings und andere Schmuckelemente im Mundbereich sind besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt. Doch orale Piercings, ob an Zunge, Lippe oder Lippenbändchen stellen ein hohes Gesundheitsrisiko für die Schmuckträger dar. Denn die Fremdkörper belasten auf Dauer Zähne und Zahnfleisch und können sogar zu Rissen im Zahnschmelz führen.

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Jedes Piercing im Mundbereich stellt für den Körper eine Herausforderung dar, da er an den Fremdköper nicht gewohnt ist. Oftmals ist im Mund- und Rachenraum der Heilungsprozess langwieriger und eher mit Komplikationen verbunden, als es bei Nasen- und Ohrenpiercings der Fall ist. Aber auch wenn die Einstich-Wunde nach ca. vier bis sechs Wochen leicht verheilt ist, besteht weiterhin eine Infektionsgefahr durch den Körperschmuck.

Bei Lippenpiercings gibt es verschiedene Einstichvarianten. Am häufigsten ist die Variante des Lippenpiercings, bei der die Haut genau zwischen dem Lippenrot und der Haut darunter durchstochen wird. Daneben ist noch das sogenannte Labret-Piercing beliebt, das genau in der Mitte des Kinns, in der Kinnlippenfurche platziert wird. Bei diesen Arten des oralen Körperschmuckes besteht allerdings ein erhöhtes Risiko an Zahnfleischentzündungen zu erkranken. Da bei Lippenpiercings der Verschluss meist unterhalb der Zahnkrone direkt auf dem Zahnfleisch aufliegt, kann durch den ständigen Druck das Zahnfleisch beschädigt werden. Die Belastungen können sogar so stark sein, dass sich das Zahnfleisch an der entsprechenden Stelle zurückzieht und die Zahnhälse somit freigelegt werden. Folgen sind Schäden an Zahnwurzel oder Knochenstruktur. Laut einer Studie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung betreffen die Schäden am Zahnfleisch rund 70 Prozent der Testpersonen mit Lippenpiercing.

Ähnlich gefährlich kann es bei Zungenpiercings werden. Da das Schmuckstück meist inmitten der Zunge platziert wird, stößt es beim Sprechen oder bei Kaubewegungen ständig an Zahnfleisch und Zähne. Bei langjährigem Tragen können dadurch Risse an den Zähnen entstehen, die irreparabel sind oder kleinere Teile absplittern. Folgen können neben Karies Reizungen  des Zahnnervs sein, die zu Hitze- und Kälteempfindlichkeit führen. Außerdem kann das Piercing Schäden an Zahnersatz, Implantaten, Kronen oder Brücken verursachen. Die spielerischen Zungenbewegungen, zu denen ein Zungenpiercing viele Träger verlockt, können den Zahnschmelz zusätzlich enorm Schaden. Auch können durch die Platzierung besonders bei den Labret-Percings zwischen Kinn und Lippe die unteren Schneidezähne auseinandergedrückt werden. Unschöne Lücken sind die Folge.

Tattoo- und Piercingsstudios, wo der beliebte Körperschmuck angebracht wird, warnen ihre Kunden zwar vor den gefährlichen Spielereien mit den Zungenpiercings. Außerdem raten sie zur Benutzung von Plastikkugeln, die durch ihre weichere Oberfläche weniger Schäden an Zahnfleisch und Zähnen verursachen sollen. Zahnärzte raten jedoch generell von jeder Art Piercing im Mundraum ab. Durch das hohe Verletzungsrisiko und die bleibenden Schäden, die Piercings im Mundraum verursachen können, ist die Zahngesundheit stark gefährdet. Wer dennoch mit dem Gedanken spielt, ein orales Piercing anbringen zu lassen, sollte sich vorher ausführlich über die möglichen Risiken informieren und am besten von einem Zahnarzt aufklären lassen.

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Bild: axelbueckert / BigstockPhoto
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